Fast sein halbes Leben hat Brandmeister Detlef Köstermann der Führung der Ortsfeuerwehr Borwede vorgestanden. Am Samstag wurde er nach Ablauf seiner Amtszeit gebührend verabschiedet. Auf eigenen Wunsch trat er für eine weitere Amtsperiode nicht zu Wahl an. Er hat seinen Nachfolger Stefan Windeler die letzten Jahre gut in das Amt eingearbeitet. Köstermann: „Die Zusammenarbeit mit Stefan war nicht nur kameradschaftlich, sondern freundschaftlich“.
Windeler hatte seinen Vorgänger gebeten, sich an dem Samstag ab 15 Uhr bereit zu halten. Vom Kommando (ähnlich einem Vorstand) wurde er dann mit seinem Geschenk von zu Hause abgeholt. Eine hochwertige Holzbank mit Gravur wird einen Platz auf dem Hof Köstermann finden. Eine Fahrt im Korso von Einsatzfahrzeugen der Stadtfeuerwehr brachte ihn dann zum Ziel am Feuerwehrhaus in Borwede.
Hier fand der Festakt statt. Stefan Windeler führte durch den Nachmittag und begann auch mit einer Laudatio auf seinen Vorgänger.
Er nannte einige Highlights aus Köstermanns Feuerwehrzeit. 1981 trat er ein und wurde nur 10 Jahre später bereits stellvertretender Ortsbrandmeister. Seit 2017 hatte er den Vorsitz in Form des Ortsbrandmeister. Eine Ära geht zu Ende. Pflichtbewusstsein wurde ihm von Windeler bescheinigt. Für seine Leistungen wurde Köstermann 2015 mit der Ehrennadel in Bronze des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ausgezeichnet. 2020 folgte die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Diepholz.
Als aktives Mitglied in der Wettkampfgruppe hatte er fast alle Positionen durchlaufen. Vom Maschinisten, bis er 1989 dessen Gruppenführer wurde.
Die Abschnittswettbewerbe Nord des Landkreis Diepholz fanden 2014 in Borwede statt. Detlef war maßgeblich an der Planung und hervorragenden Durchführung beteiligt. Er hat die Ortsfeuerwehr geprägt und war da, wenn man ihn brauchte.
Stadtbrandmeister Heinrich Meyer-Hanschen: „es ist ein Zeichen der Wertschätzung, dass sich hier heute so viele Weggefährten eingefunden haben. Ein tolles Bild guter Kameradschaft“, mit Blick auf das voll besetzte Feuerwehrhaus. Die Gäste standen bis auf den Flur.
1997 Erweiterung Feuerwehrhaus mit Schulungsraum, 2004 Terrasse, 2009 neues Einsatzfahrzeug und ein ganz toller Ablauf der Wettbewerbe 2014 ergänzte Meyer-Hanschen die Highlights.
3 Stadtbrandmeister und 2 Ortsbrandmeister hat er erlebt und einen sehr guten Nachfolger mit Stefan gefunden. Köstermann wurde eine Urkunde mit der Uhr des Stadtkommandos überreicht. Als Detlef zu Beginn der Veranstaltung den Raum betrat, fiel ihm sofort auf, dass unter der Wandtafel etwas Abgedecktes stand. Die Enthüllung folgte nun von Windeler und Meyer-Hanschen. Passend zum Geschenk seiner Ortsfeuerwehr, hatte das Stadtkommando einen Tisch parat. Köstermann verschlug es die Sprache.
Kreisbrandmeister Michael Wessels ergriff das Wort. Beide verbindet diese Zeit. So haben sie gemeinsam an der Landesfeuerwehrschule Loy den Lehrgang „Gruppenführer Teil 2“ besucht. Die Erlebnisse daraus werden immer wieder gerne erzählt.
„Man kommt nicht in Rente“, prophezeit Ortsbürgermeisterin Anke von der Lage-Borchers. Sie dankte Köstermann, dass es immer noch Menschen gibt, die sich gemeinschaftlich einbringen.
Endlich kam Köstermann dazu, ein paar Worte zu sagen. Wollte er doch schon nach der Abnahme des Spaliers loslegen.
„Es ist schon ganz irre, was hier heute passiert“. Ich habe eine spannende und aufregende Zeit erlebt. Mit vielen Höhepunkten.
Er ist Gerd Harms (Heiligenloh) dankbar. Er hat 2001 als damaliger neuer Stadtbrandmeister einen anderen Weg für die Twistringer Feuerwehren eingeschlagen. Dessen Nachfolger Meyer-Hanschen würde er immer wieder wählen. Ihnen ist es gelungen, die Twistringer Feuerwehren nach vorne zu bringen.
Er dankt seiner Familie, die bis heute hinter ihm steht. In ganz besonderer Erinnerung an seine verstorbene Ehefrau Gabi.
Stehende Ovationen und minutenlanger Applaus für Köstermann.
„Feuerwehr gehört zum Dorf, das Dorf gehört zur Feuerwehr“, sein Appell, sich weiter an den Diensten zu beteiligen. Dies wird auch er weiterhin machen, da er in der aktiven Abteilung bleibt.